Oktober 2022 - Autor: smartconext AG
Frauen sind in der Baubranche stark untervertreten. Auf Schweizer Baustellen sind nur rund 15 Prozent der Arbeiterinnen und Arbeiter weiblich. Dieser hohe Anteil an männlichen Arbeitnehmern hat zur Folge, dass Frauen in der Baubranche einem erheblichen Ungleichgewicht ausgesetzt sind. Auch wenn es in den letzten Jahren Bemühungen gibt, diese Situation zu verbessern, ist die Lage der Frauen in der Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern immer noch unbefriedigend.
Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern spiegelt sich auch in den Verdiensten wider. In der Schweiz verdienen Frauen im Durchschnitt 20 Prozent weniger als Männer. Dieses Ungleichgewicht ist jedoch nicht nur auf die Lohngap-Statistik zurückzuführen, sondern auch darauf, dass die Frauen häufig in Teilzeit arbeiten und daher weniger Stunden und damit auch weniger Geld verdienen. Darüber hinaus haben Frauen oft Schwierigkeiten, berufliche Aufstiegschancen wahrzunehmen, da sie in der Regel die Hauptverantwortung für die Pflege von Angehörigen tragen.
Dabei hat sich die Situation der Frauen in der Schweizer Baubranche in den letzten Jahren durchaus verbessert. So haben beispielsweise im Jahr 2018 bereits 20 Prozent aller angestellten Bauarbeiterinnen eine leitende Position inne. Dies ist jedoch noch weit entfernt von einer gleichberechtigten Verteilung von Führungspositionen zwischen Frauen und Männern. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der Bund verschiedene Massnahmen ergriffen. So fördert das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) seit dem Jahr 2016 mit dem Programm "Gleichstellung am Bau" aktiv die berufliche Integration von Frauen in die Baubranche. Dabei stehen insbesondere Massnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Vordergrund. Ausserdem verpflichtete sich das Bundesamt für Wohnungswesens selbst, seit dem Jahr 2019 mindestens 30 Prozent aller neueingestellten Bauarbeiterinnnen für Führungspositionier vorzusehen.
Trotz diverser Hindernisse gibt es also auch positive Entwicklungen in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter in der Baubranche. In den letzten Jahren haben einige Unternehmen Massnahmen ergriffen, um mehr Frauen für diese Branche zu begeistern und ihnen bessere Chancen zu bieten. Zum Beispiel bietet die Schweizerische Zentralstelle für die Berufsbildung verschiedene Förderprogramme für Frauen an, die Interesse an einer Karriere in der Baubranche haben. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein wichtiges Thema für viele Unternehmen geworden. So haben einige Betriebe Massnahmen ergriffen, um ihren Angestellten mehr Flexibilität zu bieten, damit diese ihre Familiengründungsphasen besser vereinbaren können.
Fazit: Obwohl also noch viel Verbesserungspotential besteht, scheinen sich die Rahmenbedingungen für Frauen in der Baubranche langsam aber sicher zu verbessern.
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